Ausstellung 2007 in Burgdorf
Zum Andenken an eines der schöpferischsten Talente der deutschen Radio-Comedy – die damals noch gar nicht so hieß – fand vom 6. Mai bis 17. Juni 2007 eine Ausstellung im Stadtmuseum Burgdorf statt. In diesem Fachwerkbau wurde dabei mit modernster Audiotechnik und einer Menge Fotos das Schaffen von Hermann Hoffmann dargestellt. Weitere Informationen mit einem ausführlichen Lebenslauf und seltenen Fotos gab es in einer gedruckten Hermann Hoffmann-Chronik mit 72 Seiten.
Stadtmuseum Burgdorf, Schmiedestraße 6, 31303 Burgdorf
http://www.vvvburgdorf.de/index.php/stadtmuseum.html
Die Ausstellung
Der Lebens- und Schaffensweg von Hermann Hoffmann wurde nachgezeichnet, es wurden Geschichten über ihn in Wort und Bild erzählt. „Erzählen” ist dabei wörtlich zu nehmen, denn um dem Klang- und Wortkünstler gerecht werden zu können, wurden die Ausstellungs-„Exponate” alle hörbar gemacht. Exemplarisch zeigte Hermann Hoffmann selbst (noch zu Lebzeiten auf Video gebannt), wie es in seinem „Tontrickstudio” zuging, wenn er ein Lied produzierte – damals der Gipfel der Tonschnipselei. Dank eines komplizierten Mehrspurtonverfahrens war es ihm möglich, alle Instrumente und Stimmen selbst zu spielen.
Deshalb auch der Titel „Du traust Dir ja was”. Was sich Hermann Hoffmann getraut hat, hat es so vorher in der Radiolandschaft nicht gegeben und wird es wahrscheinlich auch nicht wieder geben: Die akustischen Phänomene eines 12-stimmigen Chores (bei nur einem Sänger), etliche kabarettistische Parodien auf Schlagerproduktionen jener Zeit, oder auch Politiker aller Couleur im Studio (heute würde man sagen „virtuell”) zu versammeln, um ihnen ein wenig das Wort im Munde herumzudrehen, dazu noch Perfektionismus im Umgang mit der Technik – doch, er hat sich schon was getraut, der Herr Hoffmann.
Um den Talenten Hermann Hoffmanns gerecht zu werden, bedurfte es exzellenter Möglichkeiten der Präsentation: wir konnten die Firma Sennheiser aus Wedemark als Kooperationspartner für diese besondere Form einer Museumsausstellung gewonnen, in der Hören und Sehen in bislang nicht gekannter Art und Weise zusammen präsentiert wurden. Dabei kam das System guidePORT™ zum Einsatz. Jeder Ausstellungsbesucher erhielt „seinen persönlichen” Kopfhörer und den tragbaren guidePORT™ an der Rezeption. Damit konnte man einerseits in den diversen Motto-Ständen automatisch an die grundlegenden Beiträge ankoppeln, die dann direkt eingespielt wurden. Andererseits war es möglich, mittels dreistelliger Zahlen individuell Wortbeiträge auswählen. Auf den Postern waren themenbezogene Einzelbeiträge ausgewiesen, die man nach Belieben abrufen konnte. Jeder Besucher konnte sich somit sein eigenes Hörerlebnis zusammenstellen. Bei zwei Fernsehstationen empfingen die Besucher zudem drahtlos den Fernsehton über die Kopfhörer. Es ist bekannt, dass es Besucher gegeben hat, die jeden Tag die vollen drei Stunden genutzt haben, um sich so viel wie möglich anzuhören. Direkt nach Öffnung des Stadtmuseums kam es nicht selten vor, dass nach wenigen Minuten alle guidePORT™-Geräte vergeben waren... Da es in der Ausstellung also „viel auf die Ohren gab“, war es zwar recht ruhig in der ersten Etage des Stadtmuseums, auch wenn es voll war – aufmerksame Besucher konnten jedoch auch so manchen Besucher lachen oder sogar mitsingen hören.
Durch die automatische Ankopplung der guidePORT™-Geräte an den Motto-Ständen wurde jeweils ein Ausschnitt aus Hermann Hoffmanns Leben und Schaffen vorgetragen. Es blieb den Besuchern überlassen, wie lange sie sich etwa z. B. mit „Hermann Hoffmann und eine kleine Dachkammer-Musik” oder „Hermann Hoffmann und der Reißwolf” oder „Hermann Hoffmann und seine Fans” oder „Hermann Hoffmann und die Shitparade” oder „Hermann Hoffmann als Musiker” u. v. m. befassen wollten. Sie wurden während des gesamten Ausstellungsbesuches unterhalten und informiert und mussten nicht einmal einer vorgegebenen Route folgen. Die Besichtigungstour konnte in Eigenregie und nach persönlichen Vorlieben gestaltet werden. Auch an die vielen Fans, die Hoffmann unter den Menschen mit Einschränkung des Sehvermögens hatte und immer noch hat, wurde gedacht; die Ausstellung wurde auf sie eingerichtet.
Ein Radiotrailer wurde produziert, um auf lokalen Sendern für die Ausstellung zu werben.
Begleitband zur Ausstellung 2007 („Chronik”)
Zur Ausstellung 2007 wurde ein Begleitband zusammengetragen und gedruckt. Die Hermann Hoffmann-Chronik wurde mit 72 Seiten (schwarz-weiß, teils farbige Diskografie) zum Selbstkostenpreis von 3,50 EUR während der Öffnungszeiten verkauft. Hier wurde die komplette Biographie nachgezeichnet und mit 124 teils großformatigen und seltenen Bildern und Repros bereichert. Außerdem gab es die komplette bis dato bekannte Diskographie. Das Titelbild zeigt das Plakatmotiv zur Ausstellung. DIE CHRONIK IST LEIDER KOMPLETT VERGRIFFEN!
Sehen Sie hier drei exemplarische Doppelseiten aus dem vergriffenen Heft:
Doppel-CD zur Ausstellung 2007
Ebenfalls zur Ausstellung 2007 wurde eine Doppel-CD zusammengestellt. Auf ihr findet sich eine vielfältige Sammlung aus verschiedenen Sendungen und Schaffensperioden. Auf CD 1 hören Sie etwa „Der Tonband-Amateur (Ich bin eine Wucht)”, die bekannte „Zugfahrt nach Eschede” und die Geschichte vom „Rentner Kraus”. CD 2 bringt Philosophisches, so etwa „Mach’ doch langsam” oder „Mit der Uhr in der Hand”. Als Multiplay-Beispiele gibt es u. a. den „Krapfen-Chor” oder „Wir wollen alle nach Davos”. Von der Shitparade gibt es z. B. die Parodien „Jenseits von Eden” und „Die schwarze Barbara” – Sie sehen schon: eine interessante Mischung. Die Eigenproduktion als Limited Edition ist seit langer Zeit LEIDER KOMPLETT VERGRIFFEN!
Eine detaillierte Titellistung finden Sie in der Diskographie. Die Gesamtlaufzeit beträgt 157:45 min.
Fotogalerie von der Ausstellung 2007
In einer eigenen Fotogalerie sehen Sie Fotos von der Ausstellung 2007 – von der Vorbereitung bis zur Ausstellung im Stadtmuseum Burgdorf mit großem Andrang. Außerdem sehen Sie alle ausgestellten Bilderrahmen.